Jüdische Traditionen zu Schawuot
Zman Matan Torah
Während des freudigen jüdischen Feiertages von Schawuot werden viele spezielle Speisen gegessen, um der Zman-Matan-Torah zu gedenken – “der Zeit der Gesetzesgabe”. Die Rabbiner glauben, dass die Torah fünfzig Tage nach dem zweiten Tag des Passahfestes gegeben wurde. Nie zuvor hatten die Israeliten das Wort Gottes aufgeschrieben, um zu lesen und sich zu erinnern.
Schawuot erinnert uns daran, dankbar für Gottes Wort zu sein und sich daran zu erfreuen. Wenn das Wort gelesen wird, sollte es Freude, Süße und Glück bringen. Deshalb essen wir zu Schawuot süße Milchprodukte wie Käsekuchen oder Blinzeln (Crêpes oder Pfannkuchen mit einer süßen Käsefüllung). Diese Speisen erinnern uns daran, dass “Honig und Milch (Gottes Wort) unter deiner (unserer) Zunge sind” (Lied von Salomo 4:11).
Dankbarkeit
Schawuot ist im Frühjahr, etwa zur Zeit der ersten Ernte. Menschen schmücken ihre Häuser und Synagogen dann oft mit frischem Grün, Blütenpflanzen und Blumenarrangements. Kinder flechten Stiele zusammen, um Blumenkronen herzustellen. All dies geschieht, um an das Dankopfer zu erinnern, das dem Herrn als Dank für die erste Ernte und Versorgung nach dem Winter dargebracht wurde. Der Herr gibt seinem Volk ein geschriebenes Wort, damit das Volk besser gehorchen kann. Als Ausdruck der Dankbarkeit bringt sein Volk Ihm das Erste der Frühjahrsernte.
Die ganze Nacht
An Schawuot sind die meisten Synagogen die ganze Nacht über für eine besondere Lesung des Buches Ruth geöffnet. Neben dem Buch Ruth, welches zu den fünf Megillot (Festrollen), u.a. das Lied der Lieder, Klagen, Kohelet, gehört, wird auch das Buch Esther, welches im Allgemeinen an besonderen Feiertagen betrachtet wird zusätzlich gelesen. Die Botschaft in Ruth handelt von einer jungen Witwe, die sich auf den Herrn verlässt, dass er für ihre Grundbedürfnisse und die ihrer verwitweten Schwiegermutter Sorge tragen würde. Ruth sammelt die Ernte auf den Weizenfeldern ein, und hofft, Gott würde ihr wieder einen Ehemann als Ersatz für ihren bereits verstorbenen Mann schenken. Obwohl Ruth nicht jüdisch ist, glaubt sie an den Gott Israels und wird für ihren Glauben belohnt. Schawuot zeigt uns viele Beispiele dafür, wie der Herr für Sein Volk sorgt – sowohl auf praktische als auch auf geistliche Weise. Wenn die Morgendämmerung naht, treffen wir auf Juden, die die ganze Nacht wach geblieben sind und nun nach Hause gehen, bereit, ein wenig zu schlafen, und die sich auf einen Schawuot-Brunch freuen!
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