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Passahmahl – kurz gefasst

Jeschua feierte den Seder mit seinen Jüngern. Begleiten Sie uns auf einer schnellen Überblicksreise durch die Hauptelemente eines traditionellen Passach-Seders, die besonders bedeutungsvoll für Gläubige an Jeschua sind.

Das Entfernen des Sauerteiges
Vor dem Beginn des Passah muss jeglicher Sauerteig, der ein Symbol für Sünde ist (1. Kor 5:6-8), aus dem jüdischen Haus entfernt werden. Das Haus wird von oben bis unten gereinigt und alles, was Sauerteig enthält, wird entfernt. Am Abend vor dem Seder nimmt der Hausvater die traditionellen Reinigungsutensilien: eine Feder, einen Holzlöffel und eine Tüte, und durchsucht das Haus nach Sauerteigstückchen, die vielleicht übersehen wurden.

Das Anzünden der Kerzen
Die Hausfrau zündet die Passahkerzen an und sagt einen entsprechenden Segenspruch. Es ist bedeutsam, dass eine Frau das Licht in das Haus bringt, weil auch durch eine Frau das Licht der Welt, der Messias Jeschua, in die Welt kam (Luk 1:28-33; 2:32).

Das Händewaschen
Die Familie sitzt um den Tisch herum und alle waschen zeremoniell ihre Hände mit einem besonderen Gefäß und Handtuch. Jesus übernahm diese Tradition. Aber anstatt seine Hände zu waschen stand er vom Tisch auf und wusch die Füße der Jünger. Damit gab er uns eine Unterweisung in Demut, die ohnegleichen ist (Joh 13:2-17).

Der erste Weinkelch
Der Seder beginnt mit einem Segen, der über dem ersten von vier Bechern mit Wein ausgesprochen wird: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du die Frucht des Weinstocks erschaffst.“ Jesus selbst segnete den ersten Becher (Luk 22:17-18).

Die Haggadah
Haggadah bedeutet „das Erzählen“ – das Erzählen der Geschichte vom Passah. Die Geschichte wird hauptsächlich als Antwort auf vier Fragen erzählt, die von den Kindern gestellt werden: warum ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte? Der Vater fährt fort, die Geschichte vom Auszug aus Ägypten zu erzählen, indem er aus einem Buch, genannt „Die Haggadah“, vorliest und dabei Symbole und gegenständliche Lektionen verwendet, um der Aufmerksamkeit der Kleinen sicher zu sein.

Der zweite Weinkelch
Der zweite Kelch soll uns an die zehn Plagen und das Leiden der Ägypter erinnern, als sie ihr Herz gegenüber dem Herrn verhärteten. Um uns nicht über das Leiden unserer Feinde zu freuen (Spr 24:17), verschütten wir etwas Wein (was ein Symbol der Freude ist) bei dem Aufzählen jeder der zehn Plagen. Das erinnert daran, dass unsere Freude durch das Leiden anderer verringert wird.

Das Afikoman
Nun findet eine kuriose Tradition statt. Auf dem Tisch befindet sich eine Tasche mit drei Fächern und drei Stücken Matzen. Das mittlere Stück Matze wird herausgenommen, gebrochen, und eine Hälfte wird zurück in die Tasche getan. Die andere Hälfte wird in eine Stoffserviette eingewickelt und versteckt, um später nach dem Mahl herausgenommen zu werden.

Der Sederteller
Es wurde eine Reihe gegenständlicher Lektionen ersonnen, um die Geschichte zu verdeutlichen und der Aufmerksamkeit der Kleinen während des Passah-Seders sicher zu sein. Diese Gegenstände bekommt jede Person zu schmecken, da jeder angewiesen ist sich so zu fühlen, als wenn er selbst an der Flucht aus Ägypten teilgenommen hätte.

Karpas – Grünes
Karpas (normalerweise Petersilie) ist ein Symbol für das Leben. Die Petersilie wird in Salzwasser, ein Symbol für Tränen, getunkt und dann gegessen, um uns zu erinnern, dass das Leben unserer Vorväter in Tränen getaucht war.

Bejzah – Ei
Ein gekochtes Ei befindet sich auf dem Sederteller, um das tägliche Brandopfer im Tempel in Erinnerung zu bringen. Inmitten des Passah-Seders wird das jüdische Volk daran erinnert, dass es kein Opfer mehr hat, das es vor Gott gerecht macht.

Maror – Bittere Kräuter
Dabei handelt es sich normalerweise um Meerrettich. Davon wird zumindest so viel gegessen (auch mit Matzen), dass er Tränen in die Augen treibt. Wir können nicht die Süße der Erlösung wertschätzen, bevor wir nicht selbst zuerst die Bitterkeit der Sklaverei erleben.

Charosset
Charosset ist eine süße Mischung von zerkleinerten Äpfeln, gehackten Nüssen, Honig, Zimt und etwas Wein. Diese süße, teigige, braune Mischung ist symbolisch für den Mörtel, den unsere Vorfahren benutzten, um in Ägypten Ziegel herzustellen. Warum erinnern wir uns an eine so bittere Erfahrung mit etwas so Süßem? Die Tradition besagt: sogar die bitterste Arbeit kann süß sein wenn die Erlösung naht. Das ist im Besonderen wahr für Gläubige an den Messias. Wir können das Süße sogar in den bittersten Erfahrungen finden, weil wir wissen, dass unser Herr naht.

Das Lamm
Auf dem Seder-Teller befindet sich eine angebratene Lammkeule (oder ähnliches) mit wenig Fleisch. Damals in Ägypten, als Gott das Volk aus der Sklaverei in die Freiheit brachte, wurden die jüdischen Erstgeborenen vom Todesengel verschont, indem das Blut eines makellosen Lammes an die Türpfosten ihrer Häuser gestrichen wurde. Heute glauben wir, dass Jesus dieses vollkommene Passahlamm ist. Und wenn wir sein Blut an die „Türpfosten“ unseres Herzens streichen, dann gehen auch wir vom Tod ins Leben hinein, aus der Sklaverei der Sünde in die Freiheit als erlöste Kinder Gottes. So wie Johannes der Täufer sagte, als Jesus zu ihm kam, „Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh 1:29)

Das Mahl
Ah, selbst mittels der Wunder der modernen Technologie können wir Ihnen dennoch nicht den unvergesslichsten Teil des Passahs bringen, … das Essen!

Das Finden des Afikomens
Inzwischen suchen die Kinder nach dem Afikomen, welches in eine Serviette eingewickelt und vor dem Essen versteckt wurde. Jedes Kind rennt herum, um der erste zu sein, der das Afikomen findet, um den Preis zu beanspruchen, der dem glücklichen Finder zusteht. Nachdem der Leiter das Afikomen wiederbekommen hat, bricht er es in Teile und verteilt ein kleines Stück an jeden, der am Tisch sitzt. Jüdische Menschen verstehen diese Tradition nicht wirklich, aber Tradition muss man nicht verstehen – nur befolgen! Jedoch wird weitläufig geglaubt, dass diese Teile des Afikomens ein gutes und langes Leben denen bringen, die es essen.

Die Tradition datiert vermutlich zurück in die Zeit Jesu. Wenn dies der Fall ist, dann erhält Lukas 22:19 eine größere Bedeutung: „Und er nahm Brot, dankte, brach es und gab es ihnen und sprach: ‚Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu meinem Gedächtnis.’“ Denn Jesus der Messias hatte das mittlere der drei Matzenstücke genommen. Das Stück wurde gebrochen, so wie sein Leib gebrochen werden sollte. Es wurde in eine Serviette aus Leinen eingewickelt, so wie er in Leinen zum Begräbnis gewickelt werden sollte. Es wurde versteckt, so wie er begraben werden sollte. Es wurde zurückgebracht, so wie er auferstehen sollte. Und es wurde an die verteilt, die mit ihm zusammensaßen, so wie er sein Leben all denen geben würde, die an ihn glauben. Als er das tat, war ihm bewusst, dass dieses mittlere Stück Matze seinen eigenen, sündlosen Leib bedeutete, gegeben für die Erlösung seines Volkes. So wie die Matze gestreift und durchlöchert ist, so sollte sein eigener Leib gestreift und durchbohrt werden, und es ist durch diese Wunden, dass wir geheilt sind (Jesaja 53,5). Dieses mittlere Stück Matze (das Afikomen) ist unser Brot des Abendmahls.

Der dritte Weinkelch
Der dritte Weinkelch wird nach dem Essen des Afikomens genommen. Es ist der Kelch der Erlösung, der uns an das vergossene Blut des Lammes erinnert, das unsere Befreiung von Ägypten brachte. Jeschua nahm den dritten Kelch, den Kelch der Befreiung, und sagte (z.B. in Lukas 22,20 und 1. Kor 11,25): „Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sagte: ‚Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; dies tut, so oft ihr trinket, zu meinem Gedächtnis.’“ Das ist unser Kelch des Abendmahls.

Der vierte Weinkelch
Der vierte Kelch ist der Kelch des Hallel, was auf Hebräisch „Lobpreis“ bedeutet. Wir sehen, dass Jeschua am Ende des Passah-Seders, seinem letzten Abendmahl, sich auch Zeit nahm, um den Herrn zu preisen (z.B. Matthäus 26,30; Markus 14,26; Johannes 17). Jeschua, das perfekte „Passahlamm“ hatte Lobpreis auf den Lippen, als er in seinen Tod ging.

Der Kelch für Elia
Ein Platz bleibt leer für Elia, den Propheten, den Ehrengast eines jeden Passahmahles. Das jüdische Volk erwartet, dass  Elia zu Passah kommt, um das Kommen des Messias anzukündigen (Mal 4,5). So wird ein extra Platz reserviert und ein Becher mit Wein gefüllt. Die Herzen sind in Erwartung, dass Elia kommt und die gute Nachricht verkündigt. Ein Kind wird zur Tür geschickt, um sie zu öffnen und zu sehen, ob Elia da ist. Jedes Jahr kommt das Kind enttäuscht zurück. Der Wein wird ausgegossen ohne angerührt worden zu sein. Unser Volk wartet und hofft auf den Messias – es erkennt nicht, dass der Messias schon gekommen ist. Aber die unter uns, die an Jeschua glauben, wissen, dass er der ist, von dem die Propheten sprachen. Er ist das fehlerfreie, fleckenlose Passahlamm, dessen Leib für uns gebrochen wurde, dessen Blut vergossen wurde und der jetzt lebt, um sein Leben an alle jene auszuteilen, die sein Blut an die „Türpfosten ihres Herzens“ streichen. Damit geht man vom Tod in das neue ewige Leben!

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