Ein Erfahrungsbericht der Junge-Erwachsenen-Reise nach Auschwitz (Oktober 2025)

Während wir das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau betraten, kam mir Purim, das Fest, das an die Rettung des jüdischen Volkes vor der Auslöschung gedenkt, in Erinnerung. Mit kalter Entschlossenheit sagte damals Haman: „Ich werde nicht nur dich vernichten, sondern auch dein ganzes Volk.“ Der Geist dieses Hasses, der in jener Zeit wütete, hatte sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder gegen das jüdische Volk erhoben. So auch ganz besonders während der Zeit des Nationalsozialismus.

Noch während meine Gedanken so herum kreisten, fiel mein Blick auf den Satz, der in seiner Einfachheit und zugleich Grausamkeit wohl kaum zu übertreffen ist: Arbeit macht frei.

Arbeit macht frei. Das waren die Worte, die über den Toren des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau prangten. Was für eine perfide Täuschung. Eine grausame Lüge. Doch war es nur ein verhöhnter Zynismus der Täter – oder lag darin eine Absicht mit geistlichen Wurzeln? Warum wählten sie gerade diesen Satz? Warum nicht ein anderes Motto, eine andere Parole? Plötzlich schien es mir, als hätte ich hinter einen geistlichen Vorhang geblickt – als ob diese Worte eine dunkle Spiegelung einer Dimension waren, die seit Jahrtausenden existiert.

Nach dem Auszug aus Ägypten, befreit durch Gottes Hand, ging Gott einen Bund mit dem jüdischen Volk ein und dieses bekam Seine kostbare Lebensweisung – die Tora.

Im Laufe der Zeit, ist das vierte Gebot zum Herzschlag für das jüdische Volk geworden. Wir sagen oft, dass mehr als wir den Schabbat gehalten haben, uns der Schabbat gehalten hat. Er gab uns die Möglichkeit nicht zu vergessen, wer wir waren: Juden. Und zu wem wir gehörten: Gott.

Der Schabbat ist aber noch viel mehr. Er ist der Vorgeschmack auf die messianische Zeit, auf die vollkommene Erlösung.

War diese Verdrehung, dass Arbeit frei macht, also Zufall? Oder zielte sie auf mysteriöse Art und Weise darauf ab, die tiefste Identität des jüdischen Volkes und damit auch die Nabelschnur zu Gott anzugreifen und auszurotten?

„Die Kinder Israels sollen den Schabbat halten, um den Schabbat zu begehen als ewigen Bund von Generation zu Generation. Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israels für alle Zeiten.“ (2. Mose 31,16-17).

Die Nazis und die dunkle geistliche Dimension dahinter, nämlich der Feind Gottes, der Teufel, tarnten einerseits mit Arbeit ihre Vernichtungsabsichten und anderseits versuchten sie das jüdische Volk durch Arbeit Tag für Tag zu versklaven und zum Tode zu verurteilen. Sie wollten den Schabbat aus den Herzen tilgen und die Erinnerung an Gottes Bund im Rauch der Asche ersticken.

Es drängt sich unweigerlich die Frage auf: Wo also war Gott während der Schoah?

Das Schicksal des jüdischen Volkes ist mit dem Schicksal Jeschuas untrennbar verflochten. Unser Messias hat gelitten. Er war auserwählt zum Leiden. Jeschua identifiziert sich mit Seinem Volk! Deshalb wage ich zu behaupten, dass Gott zusammen mit seinem Volk in den Gaskammern war. Er sagte selbst von sich, Er ist Immanuel (Gott mit uns). Sehr selten geht es im Leben darum, dem Leid aus dem Weg zu gehen. Es geht eher darum mit Gott durch das Leid zu gehen und von Ihm getragen zu werden.

Die „Endlösung der Judenfrage“ wäre das Ende für die ganze Menschheit gewesen, doch Gott hatte Erbarmen. Es blieb ein Überrest, um den es auch immer in der Bibel geht, der das Wirken Gottes weiter in die Welt trägt.

Die Nazis hätten jedes andere Motto wählen können. Doch sie entschieden sich für Worte, die wie ein dunkler Zynismus des Schabbats klangen. Es ging nicht nur darum, den Körper zu zerstören, sondern auch eine Verheissung auszulöschen.

Dem Allerhöchsten sei Dank, dass es nicht gelungen ist. Israel ist dazu bestimmt zu leben. Genauso wie der Messias dazu bestimmt ist, zu leben, was Er auch tut. Wir sind berufen zu leben. Mit und durch Ihn. Und das ist wahrhaftig – Leben aus den Toten.

Elizaveta Belostozka

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eindrücke von der Auschwitz-Reise. (Bilder: David Merkel)

Der Schabbat ist ein Geschenk Gottes an das Volk Israel und an alle anderen Völker. Lasst uns gemeinsam dieses Geschenk auspacken, entdecken und genießen!

Zeichen der Schöpfung und des Bundes

Denke an den Sabbattag und halte ihn heilig. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun; der siebte Tag aber ist ein Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Da darfst du keinerlei Arbeit tun, weder du selbst noch dein Sohn oder deine Tochter, dein Knecht oder deine Magd noch dein Vieh oder der Fremde bei dir in deinen Toren. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, dann aber ruhte er am siebten Tag. Darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und ihn geheiligt. 2. Mose 20, 8-11

Gott hat geruht am 7. Tag. Der Schabbat ist also schon zutiefst angelegt in der Schöpfung! Gott vollendete sein Schöpfungswerk am sechsten Tag, aber erst durch den 7. Tag, an dem er ruhte, wurde die Schöpfung wirklich vollendet! Uns so bestimmte Gott diesen Tag schon, bevor es das Volk Israel gab. Aber neben der Beschneidung ist auch der Schabbat ein Bundeszeichen zwischen Israel und Gott.

Die Israeliten aber sollen den Sabbat halten, indem sie den Sabbat feiern als ewigen Bund von Generation zu Generation. Zwischen mir und den Israeliten ist er ein Zeichen für immer, denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht, am siebten Tag aber ruhte er und schöpfte Atem. 2. Mose 31,16-17

Der Schabbat als Zeichen von Freiheit

Und denke daran, dass du Sklave warst im Land Ägypten und dass der HERR, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. 5. Mose 5, 15

In Freiheit war das Volk Israel in der Lage, den Schabbat zu feiern und ein abgesondertes, heiliges Volk für Gott zu sein! Wenn wir den Schabbat halten, machen wir uns frei von der Welt, von Konsum, Arbeit, Stress und machen uns stattdessen abhängig von unserem himmlischen Versorger, der den Israeliten vor dem Schabbat die doppelte Portion Manna gegeben hat.

Schabbat für alle Völker

Doch ist der Schabbat jetzt nur für das jüdische Volk? Nein, denn schon Jesaja beschreibt Nichtjuden, die zum Volk Gottes hinzukamen:

Und die Fremden, die sich dem HERRN anschließen, um ihm zu dienen und um den Namen des HERRN zu lieben, um ihm Diener zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen und die an meinem Bund festhalten, sie werde ich zu meinem heiligen Berg bringen, und in meinem Bethaus werde ich sie erfreuen. Ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer werden ein Wohlgefallen sein auf meinem Altar, denn mein Haus soll Bethaus genannt werden – für alle Völker. Jesaja 56,6-7

Vorgeschmack auf den Himmel

Diese Ruhe, dieser Frieden und diese Nähe zu Gott wird uns in ganz besonderer Weise durch Jeschua (Jesus) zuteil. Der Hebräerbrief beschreibt das im 4. Kapitel, wie wir durch Jesus in Gottes Ruhe eingegangen sind. In seinen ewigen „Schabbat“. Der Schabbat ist ein Vorgeschmack auf den Himmel. Dort wird definitiv keine langweilige Ruhe herrschen, die nur von Verboten geprägt ist. Nein, dort werden wir die Schabbatfreude und auch Gottes Heiligkeit feiern. Und wir können gemeinsam mit dem Volk Israel auf diese Zukunft schauen.

Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen. So lasst uns nun bemüht sein, in diese Ruhe einzugehen. Hebräer 4, 9-11

Von Deborah Haupt

Messianisch Schabbat feiern

 

Wollten Sie schon immer mal auf messianisch-jüdische Art und Weise Schabbat feiern?

Hier erklären wir Ihnen, wie es geht, und stellen Ihnen kostenlos ein kleines Heft zu Verfügung, welches Sie im privaten Rahmen gerne für einen messianischen Schabbat-Abend benutzen können!

Hier können Sie das Heft herunterladen:

Kostenlose Schabbat-Anleitung

Der Schabbat beginnt immer am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet am Samstagabend ebenfalls mit dem Sonnenuntergang. Um den Beginn des Schabbats zu feiern, kommt oft die ganze Familie zu einem Festessen zusammen und gerne werden auch Gäste eingeladen. Niemand soll am Schabbat alleine bleiben!

Zu Beginn zündet die Hausfrau zwei Kerzen an, am besten noch kurz vor Sonnenuntergang, weil am Schabbat selbst laut der Tora kein Feuer angezündet werden soll. Bevor nun das gemeinsame Essen losgeht, werden zuerst stellvertretend für das ganze Festmahl Wein und Brot gesegnet. Das übernimmt traditionell der Hausvater, der ein hebräisches Segensgebet spricht und dann die Gaben an Familie und Gäste weitergibt.

Entweder davor oder nach dem Essen kann gemeinsam gesungen oder gebetet werden. Auch ist es eine passende Beschäftigung für den Schabbatabend, eine Bibelstelle gemeinsam zu studieren oder über die Bedeutung des Schabbats zu sprechen. Hier gibt es ein paar Anregungen zum Thema Schabbat: Schabbat, ein Geschenk Gottes

In unserem Schabbat-Heft finden Sie alle Segenssprüche auf Hebräisch und Deutsch und ebenso kurze Erklärungen. Auch gibt es direkt ein paar Liedvorschläge, welche Sie gemeinsam singen können. Am besten kopieren Sie ein Exemplar des Heftes für jeden, der an Ihrem Schabbatabend teilnimmt.

Da es ein messianisch-jüdischer Schabbat-Abend ist, gibt es einige besonders messianische Ergänzungen, welche von traditionellen Juden nicht gesprochen werden. Diese sind kursiv gekennzeichnet.