Die Bedeutung Israels in unserem Zeitalter
Die Biblische Perspektive auf Land und Volk
Die Grundlage bildet der ewige Bund, den Gott mit Abraham geschlossen hat und an seine Nachkommen Isaak und Jakob weitergegeben wurde:
„Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. (…) Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben.” (1. Mose 12,1.7)
„Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du bist, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. Denn all das Land, das du siehst, will ich dir geben und deinen Nachkommen ewiglich.” (1. Mose 13,14f.)
„An dem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dies Land von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom, den Euphrat: die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter, die Hetiter, die Perisiter, die Refaïter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter, die Jebusiter.“ (1.Mose 15,18ff.)
In diesen Bibelstellen sehen wir, wie Gott Abraham zunächst eine allgemeine Verheißung des Landes gibt, das Er ihm und seinen Nachkommen geben will. Bald darauf wird das Land genauer bestimmt. Auch ein zeitlicher Rahmen wird genannt: Das Land wird den Nachkommen Abrahams für immer gehören (1. Mose 13,15). Dahinter steht der Gedanke, dass das Gebiet ebenso wie die ganze Schöpfung Gott gehört, so dass er das Recht und die Macht hat, es Abraham und seinen Nachkommen Israel (damals Kanaan) zuzusprechen.
Gott selbst stellt einen direkten Bezug zwischen dem ewig anhaltenden Bund mit Abrahams Nachkommen und dem Land Israel her:
“Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, dass es ein ewiger Bund sei, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin. Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz und will ihr Gott sein.” (1. Mose 17,7f.)
Schon bald wird der Bund Gottes mit Abraham zusammen mit der Landesverheißung an seine Nachkommen weitergegeben. In 1. Mose 26,3-4 wendet sich Gott an Isaak, in 1. Mose 28,3-4 segnet Isaak Jakob und gibt aktiv den Bundessegen, den er von seinem Vater Abraham empfangen hat, an seinen Sohn weiter. Wenig später, in 1.Mose 28, 13-14 und in 1. Mose 35, 11-12 spricht Gott selbst die Bundes- und Landesverheißung an Jakob aus.
Jahrzehnte später erinnert Joseph auf seinem Sterbebett seine Brüder und Söhne an die Verheißung Gottes, die durch ihren Vater Jakob auf ihnen liegt (1. Mose 26,3-4) und Jahrhunderte nach dem Tod Josephs und seiner Brüder erinnert Gott Mose an die Verheißung und spricht ihm zu, dass sie für das ganze Volk, das aus Abraham hervorging, noch gilt. Das können Sie in 2.Mose 3,8; 2. Mose 6,4; 2. Mose 23, 23.27-31 und in 2. Mose 34, 11 nachlesen.
Durch die detaillierten Angaben der Völker und Stämme, die in Kanaan leben, wird genau aufgezeigt, welche Grenzen das Land einnehmen soll. Das Gebiet wird später noch mit Orten genauer beschrieben (4. Mose 34,3; 5. Mose 1,7-8; 5. Mose 11,24; 5. Mose 34,3).
In der Torah wird die Begründung der Segenslinie durch Abraham beschrieben, die zuerst an seine direkten Nachkommen Isaak und Jakob weitergegeben wird, dann an das Volk Israel, das aus diesen hervorgeht. Durch geschichtliche Entwicklungen wurde das Volk Israel im Laufe der Zeit als jüdisches Volk bezeichnet. Die Menschen, die heute Juden genannt werden, stehen also in der Nachfolge Abrahams.
Die biblische Perspektive von Land und Gott
Laut der Torah ist Israel der Ort, an dem Gott in dieser Welt wohnen will:
„Denn der HERR hat Zion erwählt, und es gefällt ihm, dort zu wohnen. »Dies ist die Stätte meiner Ruhe ewiglich; hier will ich wohnen, denn es gefällt mir wohl.«” (Psalm 132,13f.)
Zugleich ist zu beachten, dass der Verbleib des jüdischen Volkes im verheißenen Land von seinem Gehorsam gegenüber Gott abhängt (5. Mose 28,63f).
Dies ist aber kein endgültiges Urteil, sondern eine vorläufige Konsequenz des Bundesbruchs. Gott kündigt aber immer wieder an, Israel wieder zu sammeln und in sein Land zurückzuführen, was ein Hauptmotiv der Propheten ist. Diese endzeitliche Erlösung ist mit dem Kommen des Messias und der Vergebung der Sünden verbunden.
“So wird der HERR, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich der HERR, dein Gott, verstreut hat. Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es einnehmen, und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher machen, als deine Väter waren. Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du am Leben bleibst.” (5. Mose 30,3-6)
Das greift Gott selbst das unter anderem in den Prophetien Jesajas (Jesaja 27,12) und Jeremias (Jeremia 3,14) auf, sogar Jeschua (Jesus) selbst spricht in Matthäus 24,31 darüber.
Die Jüdische Perspektive
In den klassischen Quellen des rabbinischen Judentums ist das Land Israel eine Art Äquivalent zum Garten Eden, während in dieser Konstruktion denen das Volk Israel das Gegenstück zu Adam ist.
So wie Adam und Eva den Garten verlassen müssen, wird Israel aus dem Land geführt. Und so wie sich die Menschheit nach dem Paradies sehnt, so sehnt sich Israel nach dem verheißenen Land. Trotz des Exils des jüdischen Volkes bleibt das Land Israel immer das verheißene und Heilige Land. Aus jüdischer Sicht verlässt Gott selbst das Land, indem er das Volk ins Exil führt. Dabei trauert Gott aber wie ein menschlicher König um Jerusalem, nachzulesen in den Propheten und wird von Jeschua selbst in Lukas 19,41f und Matthäus 23,37ff aufgegriffen. Gott, das jüdische Volk und das Land Israel sind untrennbar miteinander verbunden. Aus jüdischer Perspektive findet die endzeitliche Sammlung Israels statt, was bedeutet, dass auch Gott wieder im Land ist. Deswegen hat das Land einen besonderen Stellenwert: Hier soll man sein und das Wort Gottes studieren.
Die Bedeutung Israels in unserem Zeitalter
Das heutige Land Israel ist viel kleiner als seine biblischen Grenzen, und doch ist es ein Beweis der Treue zu seinem Volk, dem das Land durch die Bündnisse gehört. Israel ist ein Beweis für Gottes Gnade, Allmacht und ebenso wie für die Wahrhaftigkeit der Bibel.
Der Staat Israel und seine Entwicklung sind eine Vorbereitung auf das, was noch kommen wird. Wir befinden uns in der letzten Phase eines Prozesses, der vor 2000 Jahren von Jeschua mit dem Neuen Bund begonnen wurde. Die biblischen Grenzen sowie der endzeitliche Frieden stehen noch aus. Der Wunsch Gottes und des Messias Jeschua ist es, das jüdische Volk in Israel, um sich zu sammeln. Jeschuas Ziel ist die Wiederherstellung Israels, wozu unweigerlich das verheißene Land gehört. So ist alles, was wir heute in Israel sehen, eine Vorbereitung auf die Wiederkunft Jeschuas.
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Von Wladimir Pikman
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