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Drei Lektionen aus dem Buch Esther

Von Dr. Mitch Glaser

Wir können viele Lektionen aus dem Buch Esther lernen, die unseren Weg mit dem Herrn stärken werden. Lassen Sie mich nur drei anbieten:

1. Gott ist immer hier, aber Seine Gegenwart ist manchmal unter einem Schleier.

Obwohl der Name Gottes im Buch Esther nicht ein einziges Mal erwähnt wird, ist Seine Gegenwart im­mer spürbar. Es gibt eine Reihe von „Ereignissen der Vorsehung“ (heilige Zufälle), die nur von dem einen wahren Gott Israels inszeniert werden konnten. Dies sagt uns, dass Er sich immer der Schwierigkeiten und Herausforderungen bewusst ist, mit denen Sein Volk konfrontiert ist.

So waren beispielsweise die Umstände, die zu Es­thers Erwählung statt der gefallenen, ehemaligen Königin Wasti führten, von vorhersehender Natur. Nachdem Esther König Ahasveros zum ersten Mal traf, verliebte er sich sofort in sie und wählte sie zu seiner neuen Königin (Esther 2:18). Gott war offensichtlich hinter den Kulissen am Werk und bereitete Esther auf ihre landesrettende Rolle in nicht allzu ferner Zukunft vor!

2. Der Herr bringt sein Volk zur richtigen Zeit an den richtigen Ort, um seinen Willen zu erfüllen.

Das ist vielleicht die wichtigste Lektion aus dem ganzen Buch Esther. Viele Gläubige haben sich im Laufe der Jahrhunderte die Worte von Esthers Onkel Mordechai eingeprägt und zitiert, der sagte:

“…Denke nicht, dass du dein Leben errettest, weil du im Palast des Königs bist, du allein von allen Juden. Denn wenn du zu dieser Zeit schweigen wirst, wird eine Hilfe und Errettung von einem andern Ort her den Juden erstehen. Du aber und deines Vaters Haus, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist?”(Esther 4,13-14).

Wir lernen aus dem Buch Esther, dass der HERR im­mer die Kontrolle hat. Er platziert Seine Diener zur rechten Zeit am rechten Ort für Seine Zwecke. Das jüdische Volk wäre sicherlich vernichtet worden, wenn der HERR nicht durch Esther eingegriffen hätte!

Manchmal beginnt der HERR, uns an diese „richti­gen Orte” zu bringen, lange bevor die Zeit kommt, die besondere Aufgabe zu erfüllen, die Er im Sinn hat. Unsere Verantwortung ist es, offen zu sein für Seine Führung und bereit zu sein, loszugehen!

Vor Jahren diente ich dem HERRN in San Francisco, als mein Vater, der in Brooklyn lebte, einen schweren Herzinfarkt hatte. Ich reiste sofort hin, um an seiner Sei­te zu sein, aber da er auf der Station für Herzkranke war, war es mir nicht möglich, mehrere Stunden auf einmal an seinem Bett zu verbringen. So ging ich rund um das Coney Island Hospital in Brooklyn viel spazieren und betete für meinen Va­ter (der nicht gläubig war) und für die vie­len orthodoxen und chassidischen Juden, denen ich auf den Straßen begegnete.

Damals war ich in San Francisco sehr glücklich: einen fruchtbaren Dienst ge­nießen, der neue Vater von zwei kleinen Mädchen sein, in einem schönen Zuhau­se leben und vieles mehr. Aber als ich um Brooklyn herumging, wurde ich zutiefst unruhig und spürte, dass der HERR mich rief, nach Brooklyn zurückzukehren, wo ich geboren wurde!

Dieses Sehnen meiner Seele wuchs mit der Zeit und ich konnte nicht leugnen, dass es die Führung des HERRN war. Wir zogen mit unserer jungen Familie nach Brooklyn und initiierten einen wun­derbaren Dienst unter den russischen Juden, indem wir eine russischsprachige Gemeinde gründeten und Englisch als Zweitsprache und andere Aktivitäten einführten. Wir sahen, wie Dutzende und vielleicht Hunderte von russisch-jüdischen Menschen zum Glauben an Jesus kamen; es war aufregend und fruchtbar gewesen.

Sehen Sie, wie Esther und Mordechai wissen wir oft sehr wenig darüber, warum Gott uns in eine be­stimmte Familie, Gemeinschaft, Gemeinde oder ei­nen Dienst gestellt hat, bis Er bereit ist, dass wir es erfahren. Wir müssen nicht jedes Detail des gesam­ten Plans im Voraus verstehen; alles, was wir wissen müssen, ist der nächste Schritt und die Bereitschaft, ihn zu gehen. Die einzige Frage, die wirklich zählt, ist folgende: Stehen Sie Gott zur Verfügung, damit Er Sie für Sein Reich nutzen kann?

3. Gott wird nie zulassen, dass sein auserwähltes Volk zerstört wird!

Die dritte und letzte Lektion, die ich mit Ihnen teilen möchte, ist, dass der HERR irdische Ereignisse um Seiner Herrlichkeit willen organisiert. Er sorgte dafür, dass Mordechai vom König geehrt wurde. Er setzte Königin Esther genau zur richtigen Zeit und am rich­tigen Ort ein, um ihr Volk vor der Vernichtung zu be­wahren, die der böse Haman sich ausgedacht hatte.

Das Buch Esther ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Treue Gottes zu Seinen Bundesversprechen und zum jüdischen Volk. Historisch gesehen hat Gott jene Nationen gerichtet, die versucht haben, uns zu ver­nichten. Dies ist Seine Verheißung – nicht wegen der Gerechtigkeit des jüdischen Volkes, sondern wegen der Wahl und Treue Gottes (Römer 11,28-29).

Lassen Sie uns weiterhin für den Frieden in Jerusalem be­ten, für die Rettung des jüdischen Volkes und dafür, dass unser Land und unsere Gemeinden ein Segen für das jüdische Volk sind. Erinnern wir uns immer wieder daran, dass der größte Segen, den wir dem auserwählten Volk Gottes bringen können, Sein kost­barstes Geschenk ist – der Messias Jeschua (Jesus Christus).

Haben Sie ein fröhliches Purim – und denken Sie daran, dass wir einem Gott dienen, der immer Seine Versprechen hält!

Zum englischen Originalbeitrag

 

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