Schawuot

Schawuot bedeutet auf Hebräisch einfach „Wochen“, da es sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird. Das Wochenfest fällt auf den 6. Sivan. In der Bibel finden sich außerdem die Bezeichnung „Fest der Erstlingsfrüchte“ (Chag ha-Bikkurim) oder Erntefest (Chag ha-Kazir).

Biblische Bezüge

An Schawuot wurde die Weizenernte eingebracht und im Tempel ein besonderes Dankopfer von den Erstlingsfrüchten geopfert. (3. Mose 23,17-20)

Das Fest im Judentum

In den Synagogen wird zu diesem Festtag das Buch Ruth vorgelesen und damit jener Frau gedacht, die als Heidin durch Boas in das jüdische Volk aufgenommen und die Stammmutter des Königs David wurde. Deshalb gilt Schawuot auch als Fest der Gerim, der ins Judentum aufgenommenen Nichtjuden. In nachbiblischer Zeit wurde das Schawuotfest mit der Offenbarung Gottes am Berg Sinai in Verbindung gebracht. Deshalb wird die ganze Nacht lang die Thora studiert und man isst vorrangig Milchprodukte, da das Wort Gottes wie Milch von Säuglingen aufgenommen werden soll.

Messianische Bedeutung

In der Vereinigung des Juden Boas und der Moabiterin Ruth haben spätere Ausleger ein Vorbild für die werdende Kirche aus Juden und Heiden gesehen. Mit den beiden mit Hefe gebackenen Schwingebroten verglichen sie die Versöhnung von Juden und Heiden mit Gott durch Gottes Geist (Galater 3,28; Epheser 2,18). An Schawuot fand auch die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger statt, was heute im Pfingstfest gefeiert wird.